Veranstaltungen
Kaminfeuer, ein bequemer Lesesessel und ein gutes Buch in der Hand (vielleicht noch ein Glas Rotwein), was braucht der Mensch mehr zum Glücklichsein! Das lässt sich nur noch steigern, wenn ein Autor zu uns als Gast nach Langenau kommt und nicht nur aus seinem Buch liest, sondern zu plaudern beginnt, von seinen Romanfiguren erzählt und den Zuhörer einen Blick in seine Schreibwerkstatt werfen lässt. Spannend und aufschlussreich ist es auch einen Verleger oder Lektor einzuladen, der mit Leidenschaft und Kenntnis von seinen Büchern zu erzählen weiß. Auch in diesem Jahr bieten wir Ihnen ein Vortrags- und Lesungsprogramm, das breitgefächert Ihr Interesse wecken soll. Eine Dichterlesung ist ja mehr als nur die Präsentation eines neuen Buches. Sie ist immer auch eine Begegnung zwischen Autor, Leser und den Buchhändlern; kurz – sie ist ein Fest der Literatur.

aktuelle

Czernowitz – Mythos einer Stadt
Viele Geschichten ranken sich um die Stadt, die heute zur Ukraine gehört und während der Habsburgerzeit vielleicht die weit entfernteste Metropole der Donaumonarchie war. Die Geburtsstadt von Rose Ausländer und Paul Celan hat über all die Jahre nichts von Ihrer Magie verloren. Trotz des Krieges, der auch im Südwesten der Ukraine, der ehemaligen Bukowina, angekommen ist. Das Interesse an Czernowitz lässt sich auch daran erkennen, dass in diesem Jahr gleich mehrere Bücher erschienen sind über diese Stadt, in der die „Literatur zu Hause war“.
Eines davon ist der „Tango von Czernowitz“, ein Roman von Oleg Serebrian. Der Autor war bis 2022 Botschafter der Republik Moldau in Berlin. Er hat Geschichte und Politikwissenschaften studiert und führt uns mit seinem Roman in das Jahr 1944 zurück. Eines der Schicksalsjahre der Stadt, die während des Zweiten Weltkriegs gleich mehrfach ihre Nationalität wechseln musste. Während die russische Armee auf dem Vormarsch ist, denkt das Ehepaar Skawronski über eine Flucht nach. In dem Roman teilt das Liebespaar das Schicksal so vieler Einwohner der Stadt und der Bukowina, die den Leidensweg des Exodus gehen mussten. Der Roman verwebt das Leben der Menschen mit den historischen Ereignissen, der Leidensgeschichte jener Stadt, die lange Zeit in christlich-jüdischer Symbiose lebte.

Oleg Serebrian
„Tango in Czernovitz“
Lesung

Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm
5,-- Euro

Oleg Serebrian
„Tango in Czernovitz“

404 Seiten
Morio Verlag
30,00 Euro

Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben
Will man den Wandel innerhalb der Geschichte der Bundesrepublik erkennen, betrachte man die Landwirtschaft. Das hat Ewald Frie, Tübinger Professor für Neuere Geschichte, getan. Er ist wie kein anderer geeignet über diese gewaltigen Umbrüche zu schreiben, welche der Stand der Bauern erfuhr. Sein Buch ist außerordentlich gelungen und schildert die Konsequenzen so hautnah, dass die Jury der Stiftung Buchkultur sein Buch zum besten Sachbuch des Jahres 2023 kürte. Auch wenn Ewald Frie seine Kindheit im Münsterland auf einem großen Bauernhof verbrachte, zeigt sein Band doch exemplarisch für die ganze Republik die Geschichte der Industrialisierung der Landwirtschaft und deren Auswirkungen auf den Menschen.
Während die ersten Kinder bereits in den 1940er Jahren auf die Welt kamen, zählt Ewald Frie zu den jüngeren Geschwistern, geboren in den 1960er Jahren. Anhand von Interviews, die er mit seinen Geschwistern führte, lassen sich über einen langen Zeitraum die Umwälzungen der bäuerlichen Welt, die in alle Bereichen des Lebens eingriffen, feststellen.
Geschichtsschreibung, die ganz nah beim Menschen ist und deshalb umso eindringlicher fasziniert.

Ewald Frie
„Ein Hof und elf Geschwister“
Lesung

Donnerstag, 26. Oktober, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
12,- / 10,- Euro

Ewald Frie
„Ein Hof und elf Geschwister“

191 Seiten
Beck (2023)
23,- Euro

Der Mann der Hitler töten wollte
Welchen Verlauf hätte die Geschichte wohl genommen, wenn der Anschlag auf Hitler am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller Erfolg gehabt hätte? Leider verließ Hitler den Saal vorzeitig und so nahm der Zweite Weltkrieg seinen Verlauf. Ein Schreiner aus Königsbronn bei Heidenheim war es, der frühzeitiger als andere erkannte, dass das Hitler-Regime für Deutschland den Untergang bringen wird. Mittlerweil ist Georg Elsers Bedeutung anerkannt und er wird mit den Geschwistern Scholl und Staufenberg auf eine Stufe gestellt, aber ein Biografie, die uns vom Leben, vom Alltag und dem Werdegang das Attentäters aus dem Volk erzählt, gab es bisher nicht. Wolfgang Benz hat mit seinem Buch eine wichtige Lücke geschlossen. Anja Baldauf wird dem Vortrag musikalisch am Akkordeon zur Seite stehen.

Wolfgang Benz
„Allein gegen Hitler“
Lesung mit Musik
am Akkordeon Anja Baldauf

Dienstag, 7. November, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
12,- / 10,- Euro

Wolfgang Benz
„Allein gegen Hitler“

224 Seiten
Beck (2023)
27,- Euro

Schiebst Du noch oder liest Du schon?
Bei all den rasenden Veränderungen und der Geschwindigkeit des Lebens wünscht man sich Dinge, die sich festhalten lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes und dafür bestens geeignet: Das Buch.
Allein die Tatsache, sich als Leser auf die erdachte Welt eines Romans einzulassen, kann befreien und die Zeit anhalten. Natürlich werden wir - das Team der Buchhandlung Mahr - bei unserem Bücherabend Romane, aber auch Sach- und Kinderbücher aus dem Hut zaubern, die literarische Qualität bieten, dabei aber Spannung, Liebe und Leidenschaft - sprich das Leseabenteuer - nicht vergessen. Wir freuen uns, Sie an diesem Abend als unsere neugierigen Gäste begrüßen zu dürfen!

Das Langenauer
Literarische Quartett
lädt zum 52. Mal ein

Mittwoch, 29. November
20 Uhr
Buchhandlung Mahr



Abgestaubt, durchgeschüttelt und neu sortiert
So beschreibt die FAZ in Kurzfassung die Neuausgabe des „Ewigen Brunnen“, der meisterverkauften deutschen Lyriksammlung. Nach über 70 Jahren ist es Zeit geworden, die nach Themen des Lebens sortierte Anthologie zu aktualisieren und vor allem mehr Frauen zu Wort kommen zu lassen.
Edith Ehrhardt, die Direktorin der Theaterei Herrlingen wird zusammen mit dem Schauspieler Herbert Schäfer nach Langenau kommen. Die beiden öffnen die Schatztruhe an Gedichten und zaubern mit einer wundervollen Mischung sowohl die Schönheit als auch die Lebensnähe der Lyrik auf die Bühne. Mithelfen wird dabei Ivan Antonic, der schon mehrmals im Pfleghof sein musikalisches Einfühlungsvermögen am Akkordeon gezeigt hat.

Edith Ehrhardt
Herbert Schäfer
„Der ewige Brunnen“
Ein Abend der Lyrik
am Akkordeon Ivan Antonic

Sonntag, 3. Dezember, 17 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
15,- / 12,- Euro

„DER EWIGE BRUNNEN “
Dirk von Petersdorff

Deutsche Gedichte aus zwölf Jahrhunderten
1167 Seiten
Beck
28,- Euro

Die Liebe

Die Liebe hemmt nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel,
Und dringt durch alles sich;
Sie ist ohn Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel,
Und schlägt sie ewiglich.

Matthias Claudius

Wandern durch das verschneite Prag
Weihnachten, Heiligabend, ist vielleicht der ruhigste Tag des Jahres in Prag. Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker, der Deutsch studiert hat, erzählt von diesem Tag im kalten Winter in dieser altehrwürdigen Stadt, es schneit der Wind pfeift und die Straßen sind wie leergefegt. Rudiš erzählt von der Moldau, den vielen Brücken, alles überragt vom Hradschin, der größten Burganlage der Welt. Doch in den Kneipen, den vielen Gasthäusern ist auch an diesem Tag einiges los, dort trifft Rudiš seine Freunde und erfährt Geschichten, die er als echter Prager Erzähler auf tragikomische Weise wiedergibt. Kein Wunder, dass dabei auch Kafka, Hašek und Hrabal plötzlich auftauchen.
Rudiš wird von Jaromir begleitet, der das Buch mit seinen Illustrationen zum bibliophilen Kleinod werden lässt.
Und dann trifft er auf einen einsamen Mann, der im Lokal „Zum Ausgeschossenen Auge“ mit einem Karpfen im großen Gurkenglas auf das Weihnachtswunder wartet, auf seine Frau und auf das Christkind mit den Geschenken. Denn Prag bleibt auch an Heiligabend immer Prag mit seinem eigenen Lebensgefühl, das noch immer Platz für Originale hat.

Jaroslav Rudiš
„Weihnachten in Prag“
Lesung

Dienstag, 12. Dezember, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
12,- / 10,- Euro

Jaroslav Rudiš
„Weihnachten in Prag“

96 Seiten
Luchterhand Literaturverlag (2023)
16,- Euro

Nichts weniger als die Welt verändern
Wenn man für die revolutionären Jahre im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Frau sucht, fällt einem Rosa Luxemburg ein. An Larissa Reissner, die russische Revolutionärin mit deutschen Wurzeln, erinnert sich kaum noch jemand. Dabei war sie Kämpferin während der Oktoberrevolution und Kommissarin der Roten Armee, Heldin der Flotte. Sie kannte Lenin, Bebel und Liebknecht persönlich, war als Gattin des ersten sowjetischen Botschafters in Afghanistan. Sie nahm auch 1923 am kommunistischen Aufstand in Hamburg teil; war Schriftstellerin und Journalisten. Sie starb nach ihrem bewegten Leben bereits 1926 an Typhus, mit gerade einmal 30 Jahren. Vielleicht war das aber auch gut so, denn diese unbeugsame, intelligente Frau stand sicher schon auf den Todeslisten Stalins. Stefan Kopetzky hat mit dieser Biografie wieder einen außergewöhnlichen historischen Roman geschrieben, der Larissa Reissner nicht nur der Vergessenheit entreißt, mehr noch, er erzählt spannend und eindringlich von den gewaltigen Umbrüchen dieser Jahren, so dass man sich am Ende des Romans kaum verzeiht, bisher nichts von dieser Revolutionärin gewusst zu haben. 

Steffen Kopetzky
„Damenopfer“
Lesung

Donnerstag, 25. Januar, 20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal
12,- / 10,- Euro

Steffen Kopetzky
„Damenopfer“

448 Seiten
Rowohlt (2023)
26,- Euro

Archiv 2023

Foto: ©Brita Sönnichsen

Mädchen- und Frauenbildung in Deutschland nicht denkbar ohne Helene Lange
Sanne Jellings hat nicht nur eine kluge und aufschlussreiche Romanbiografie geschrieben, nein, sie hat damit auch aufgezeigt, dass mit Helene Lange eine bedeutende Persönlichkeit viel zu lange in Vergessenheit geraten ist. Mit Angelika Dauter saß eine Moderatorin auf der Bühne, die bestens informiert, die so bedeutsame Frauenrechtlerin in Erinnerung brachte und mit der Autorin zusammen das Publikum dabei auch zu unterhalten wusste.

Sanne Jellings
„Helenes Stimme“
Lesung

Freitag, 15. September
20 Uhr
Langenau Pfleghofsaal

Sanne Jellings
„Helenes Stimme“


208 Seiten
Kindler (2023)
20,- Euro

Foto: ©Bernd Hartung

Was war das für ein unglaublich schönes Lesefest im Langenauer Freibad!
Mit einem sympathischen Autor, humorvoller Literatur, einem Roman, der einen Tag im Freibad Revue passieren lässt, mit einem großherzigen Bademeister, einer alles kommentierenden Kassiererin und Badegästen, die alle ihre Geschichten mitbrachten. Es wurde viel gelacht und Buchhändler und Schriftsteller plauderten über dies und das, über Alltagsdinge und Liebeleien… streiften durchaus auch ernste Themen! Über allem schwebte bei dieser Lesung die Musik mit und von Jo Loop in einer Leichtigkeit und formte diesen Abend zu einem perfekten Sommerfest.
Dank an alle freundlichen Helfer, die diese ganz besondere Veranstaltung möglich machten.

Arno Frank
„Seemann vom Siebener“
Lesung mit Musik
Jo Loop mit seiner
Ein-Mann-Band

Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr
im Langenauer Freibad
15,- / 12,- Euro

Arno Frank
„Seemann vom Siebener“

224 Seiten
Tropen (2023)
24,- Euro

Foto: ©Sara Hoffmann Cumani


Mit dieser Veranstaltung waren wir zu Gast im Kloster Roggenburg. Paolo Rumiz stellte uns zusammen mit Reinhold Joppich sein Buch „Der unendliche Faden“ vor und nahm die Besucher mit auf eine Reise zu den Benediktinern, den Erbauern Europas. Dabei betonte er, dass es nicht wichtig ist, Zäune zu errichten, sondern Mauern einzureißen,um sich gegenseitig zu respektieren und Menschlichkeit zu leben. Dank an Dennis Egger, der am Marimbaphon die Veranstaltung abrundete.

Paolo Rumiz
„Der unendliche Faden“
Lesung und Gespräch mit Reinhold Joppich
Am Marimbaphon Dennis Egger

Samstag, 13. Mai
20 Uhr
"Roggenburger Sommer"
Klosterrefektorium Roggenburg

Paolo Rumiz
„Der unendliche Faden“


240 Seiten
Folio, Wien
22,- Euro

Foto: ©Achim Bunz

Lehrreich und unterhaltsam
Eine Geschichtsstunde im DZM
Gerne hätte ich mit Monika Czernin noch weitergeplaudert. Denn sie erzählte so viele interessante Episoden aus dem Leben des aufgeklärten Kaisers Joseph II. Man merkte Ihr an, wie viel historische Recherche, aber auch Herzblut in dieser Biografie steckt, die sie jenem Habsburger Herrscher widmet, dessen Leistungen in der Geschichtsschreibung viel zu wenig gewürdigt werden. Vielleicht war der Schatten seiner Mutter Maria Theresia doch zu mächtig, um zu erkennen, wie klug und vorrausschauend ihr Sohn war.
Es ist spannend und unterhaltend, wie die österreichische Autorin von den Reisen des Kaiser erzählt und welche Erkenntnisse er daraus gezogen hat, ist er doch inkognito unterwegs gewesen. Wen wundert es da, dass Monika Czernin für ihr Buch den Bad Wurzacher Friedrich-Schiedel-Literaturpreis 2023 erhält, der für die besondere und gute Vermittlung historischer Inhalte vergeben wird.

Monika Czernin
„Der Kaiser reist inkognito“

Donnerstag, 20. April, 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm

Monika Czernin
„Der Kaiser reist inkognito“

384 Seiten
Penguin Verlag München
22,- Euro

Lesen, immer weiterlesen
Im Herbst des vergangenen Jahres war es endlich so weit: Das 50. Literarische Quartett der Buchhandlung Mahr ging über die Bühne. Es kann sogar, für Unentwegte, nochmals im Netz gesehen werden. Nun folgt die „Normalität“ und man sollte sich als Bücherfreund wieder aufmachen, um einen der begehrten Sitzplätze in der Buchhandlung zu ergattern. Doch ganz wie gewohnt soll auch das 51. Mal nicht ablaufen, denn wir werden mit einem Überraschungsgast aufwarten.
Wie immer wird der Abend interessante Bücher bieten, die jenseits der Bestsellerlisten auf Leser und Leserinnen warten. Sollte im Nachhinein das eine oder andere vorgestellte Buch doch noch zum Verkaufsschlager werden, muss der Grund dafür nicht unbedingt unser Bücherabend sein, oder doch? Wir beschränken uns nicht nur auf Romane, denn unter den Sachbüchern finden sich stets Neuheiten, die wir für dringend lesenswert halten, da sie Antworten geben auf die komplexen Fragen der Zeit. Und wir versuchen das gute Kinder- und Jugendbuch nicht zu vergessen.
Da wir dieses Quartett nicht in einer digitalen Version zu Hause anbieten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich verbindlich für unser literarisches Quartett bei uns anmelden.

Das Langenauer
Literarische Quartett
lädt zum 51. Mal ein

Dienstag, 28. März
20 Uhr
Buchhandlung Mahr

„besser gehen“
Nach längerer Auszeit wollten wir endlich wieder unseren Leserinnen und Lesern, sprich den Besuchern der Veranstaltungen der Buchhandlung Mahr eine Reihe präsentieren. Sicher hat unsere eigene Wanderlust ihren Teil dazu beigetragen, dass wir bei der Wahl des Themas auf das Gehen gestoßen sind; „besser gehen“, das sollte unser Motto sein. Wir denken dabei an Fußgänger, Wanderer und wollen auch das Flanieren nicht vergessen.
Nicht zuletzt, weil derzeit doch einige Bücher zu diesem Thema erschienen sind und prominente Wanderer von ihren Erfahrungen erzählen.
Und Gehen und Wandern machen den Kopf frei, regen zum Nachdenken an und die Füße holen uns auf den Boden zurück und näher zur Natur.

Foto: ©Christian Altorfer

Erstaunlich: Franz Hohler betritt die Bühne und es umgibt ihn eine Aura, eine Ausstrahlung, ein Faszinierendes und diese Stimme – man kann ihm nur zuhören. Was für ein ganz besonderer Abschluss der Reihe „besser gehen“, welch ein Höhepunkt, wenn Franz Hohler zu lesen beginnt, wie er erzählt, wie er nach und nach gehend dem Rhein auf die Spur kam. Dies in einer gleichsam einfachen und doch so präzisen Sprache, die für den Blick auf das Detail immer das passende Wort findet. Den Humor nicht vergessend, schenkte uns Franz Hohler einen Abend als Labsal für die Seele. Danke!!!

Franz Hohler
„Rheinaufwärts“
Ein literarischer Abend
Lesung

Freitag, 17. März 2023
20 Uhr
Pfleghofsaal Langenau

Franz Hohler
„Rheinaufwärts“

128 Seiten
Luchterhand
22,- Euro

Immer wieder gerne kooperieren wir mit dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm.
Nach längerer Pause, Corona war auch hier ein Verhinderer, freuten wir uns umso mehr, nun erneut mit einem sehr interessanten Autor, einem wunderbaren Plauderer über die Donau, aufwarten zu können. Nur zu gerne ließ man sich an diesem Abend von Alexander Kluy mit an Bord nehmen, begleitet ihn auf seiner Donaukreuzfahrt. Kurioses, Melancholisches, Facettenreiches, ein wahres Kaleidoskop die Donau entlang. Für den Klang und die Farben entlang dieses so mächtigen europäischen Stroms sorgte Peter Gerter am Bajan, ein virtuoser Meister, nicht nur an diesem Instrument. Herzlichen Dank für diese unvergleichliche Donaureise!

Alexander Kluy
„Vom Klang der Donau“
Lesung mit Musik
am Akkordeon Peter Gerter

Donnerstag, 16. März, 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm

Alexander Kluy
„Vom Klang der Donau“

224 Seiten, 90 Farbfotos
marixverlag
29,90 Euro


Welche großes Fest für die Literatur
„Warum haben Sie diesen grandiosen Abend nicht mitgeschnitten?“ Eine berechtigte Frage, denn welch ein literarisches Feuerwerk Bernd Weltin mit Bastian Bund am Flügel zu Ehren Stefan Zweigs im Pfleghof abbrannten, war außergewöhnlich. Die Texte und die Klaviermusik flossen nicht nur ineinander, sie schienen sich zu ergänzen und die wunderbare Prosa Zweigs in noch hellerem Licht strahlen zu lassen. Weltin nahm uns in seiner Textauswahl mit auf eine Weltreise – der österreichische Dichter reiste gern und viel, wenn auch nicht immer freiwillig, da er Deutschland verlassen musste. Seine letzte Station war Brasilien, wo sich Zweig 1942 aus Verzweiflung das Leben nahm.

Bernd Weltin
„Reisen mit Stefan Zweig“
Ein literarischer Abend
Am Klavier Sebastian Bund

Sonntag, 12. März 2023
17 Uhr
Pfleghofsaal Langenau


Erlebnisse und Geschichten am Wegesrand
Wandern scheint doch gerade im Trend zu liegen, vielleicht sogar Fernwandern jenseits der großen vorgegebenen Route, ganz frei und unbekümmert. Genauso unternimmt Martin Schick seine Wanderungen, die sich jetzt nach so langer Zeit fast schon wie ein Spinnennetz über Deutschland ziehen, die angrenzenden Nachbarländer nicht zu vergessen. Genau diese Freude am Fernwandern hat am Samstag, 11. März das Haus der Naturfreunde in Langenau bis auf den letzten Platz gefüllt. Martin Schick erzählte von seinen Wanderungen, den Begegnungen und allerlei Kuriosem, was einem beim Gehen so begegnen kann. Auch Tipps über die richtige Ausrüstung kamen nicht zu kurz. Wie im Flug verging mehr als eine Stunde, bei der man merkte, was Gehen bedeuten und welche Freude es machen kann.

Martin Schick
„Schöner Fernwandern“
Vortrag

Samstag, 11. März 2023
20 Uhr
Naturfreundehaus Langenau

Foto: ©Anna Weise

Freud und Leid des Wanderns
Willi Winkler hat sich bei seinem Auftritt wahrlich als ausdauernder Wanderer ausgewiesen: 40 Kilometer am Tag sind für ihn geh-bar, aber nicht der Regelfall. Wie wäre es ihm sonst auf seinem Weg möglich, an jeder Kirche haltzumachen und aufmerksam rechts und links der Strecke Bemerkenswertes und Kurioses zu entdecken. Der unterhaltsame Abend war erfolgreich und nicht ohne Humor, allemal ein Plädoyer fürs Wandern.

Willi Winkler
„Herbstlicht“
Eine Wanderung nach Italien
Lesung

Donnerstag, 9. März 2023
20 Uhr
Pfleghofsaal Langenau

Willi Winkler
„Herbstlicht“

256 Seiten
Rowohlt, Berlin
23,- Euro