Rückblick Veranstaltungen 2015


Verlorene Kindheit in Moldawien
„Wenn ich sehe, wie meine Brüder die Fotos der Eltern anschauen, fühle ich eine Tonne Tränen in meinem Bauch, ließe ich sie heraus, sie würden das ganze Dorf überschwemmen.“
Wirklich eindringlich und ergreifend beschreibt Liliana Corobca die Lebenssituation der Kinder in Moldawien. Eine ganze Generation ist auf sich allein gestellt, da die Eltern weit verstreut in der Welt versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Autorin schreibt ihren Roman aus der Sicht eines zwölfjährigen Mädchens, das versucht, gleichzeitig Mutter und Vater ihrer beiden kleinen Brüder zu ersetzen. Selbst noch ein Kind, unterdrückt die kleine Christiana ihre Tränen, sie muss stark sein und trägt doch viel zu viel Verantwortung. Sie ist ihrer Kindheit beraubt, würde sie doch selbst gerne einmal in den Arm genommen werden und einfach nur spielen. Ein literarisches Kleinod, das die Auswirkungen der Armut am Rande Europas zeigt.

Autorin verzaubert Publikum
Die Geschichte, die Liliana Corobca zu erzählen hat, ist eine traurige. Die Hauptfigur in ihrem Roman ist ein zwölfjähriges Mädchen, das um ihre Kindheit beraubt wird, da sie ohne Eltern nicht nur sich, sondern auch noch ihre beiden jüngeren Brüder versorgen muss. Dass Kinder zu Hause in Moldawien allein groß werden, ist nicht die Ausnahme, wusste die Autorin zu berichten. Die Eltern arbeiten im fernen Sibirien oder im westlichen Europa, um die Familie über Wasser zu halten. Während des Gesprächs vor dem Beginn der Lesung in Langenau und in Ulm, aber auch nachher in der Diskussion mit dem Publikum, bewies die moldawische Schriftstellerin so viel Charme, dass sie die Zuhörer mit ihren Geschichten aus ihrem Geburtsland in ihren Bann zog. Sie liebt ihre Heimatland und die Poesie, so dass sie sich nicht von der politischen Tristesse und der Armut deprimieren lässt. Zum Gelingen der beiden Abende trug die Schauspielerin Sibylle Schleicher mit ihrer perfekten Lesung aus dem Roman bei. Begleitet wurde die Veranstaltung von den Bildern der Fotografin Andrea Diefenbach, die mit ihren Portraitaufnahmen von moldawischen Kindern deren Los eindringlich zeigt.

Mittwoch 2. Dezember 2015 - 20 Uhr
Pfleghofsaal Langenau


Liliana Corobca
„Der erste Horizont meines Lebens“

Roman
192 Seiten
Zsolnay Verlag
18,90 Euro



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Wenn wir die Bücher nicht hätten…
Untröstlich wäre das Leben, hätten wir all die Geschichten nicht, die uns doch helfen, uns zurechtzufinden in dieser fortwährend unverständlichen Welt. Jedes Jahr im Herbst - rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse - erschienen zum Glück immer noch so viele neue Bücher, die uns als Roman oder Sachbuch einen Schlüssel in die Hand geben, um unseren Horizont zu weiten. Ein gutes Buch, das uns fesselt und begeistert, ermöglicht gleichzeitig einen Blick über unseren eigenen Tellerrand hinaus. Und das Lesen selbst fordert uns heraus - fast schon möchte ich es als Therapie bezeichnen, der Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit Geduld und Beschaulichkeit entgegenzusetzen. Unser literarischer Bücherabend mit der Vorstellung ausgewählter Neuerscheinungen soll Ihnen nicht nur die Auswahl erleichtern, sondern auch zum Lesen verführen.

Das Langenauer Literarische Quartett
lädt zum 39. Mal ein
Donnerstag, 26. November 2015 - 20 Uhr
Buchhandlung Mahr


Reisen in Europas Osten
„Mit hellwachem Blick reist die junge ungarische Autorin Noémi Kiss durch Osteuropa, mit feinen Strichen hält sie versehrte Städte, Landschaften und Schicksale fest. Ein Leseabenteuer der besonderen Art, berührend und entdeckungsreich.“ So beschreibt die Schweizer Literaturwissenschaftlerin Ilm Rakusa das Buch von Noémi Kiss. Dies kann man nur unterstreichen, wenn man den Mut bewundert mit dem sie durch Bukowina oder Galizien gereist ist. Dieser ferne Osten Europas hat es ihr angetan, wenn sie, nur mit einem uralten Baedeker und den Gedichten von Paul Celan, in jene Regionen gekommen ist, die ehedem den äußeren Rand des Habsburger Reiches ausmachten. Sie hat den Zerfall gesehen, aber auch noch Schönheit, von Patina überzogen, Städte wie Czernowitz oder Lemberg, die sich noch viel von ihrem alten Glanz bewahrt haben.

Gespräch und Lesung aus dem „Schäbigen Schmuckkästchen“ waren im Donauschwäbischen Zentralmuseum ein voller Erfolg. Noemi Kiss, die vielversprechende, junge ungarische Autorin, steht für ein ganz anderes Bild ihres Heimatlandes, als das, welches uns gerade die Medien vermitteln. Es ist erstaunlich, mit welchen Assoziationen, welch Bildern, sie von den Eindrücken ihrer Reisen in den Osten Europas berichtet - wie sie gleichzeitig Hoffnungslosigkeit und dann wieder Aufbruchsstimmung erfährt. Sie hat den Staub der Vergangenheit Schicht für Schicht abgetragen und ist dabei nicht nur auf Geschichte(n) gestoßen, sie hat auch in die Seele der Menschen geblickt.

Donnerstag, 12. November 2015 - 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm


Noémi Kiss
„Schäbiges Schmuckkästchen“

Reisen in den Osten Europas
173 Seiten
Europa Verlag München
17,99 Euro


Unentdecktes Indonesien - Gastland auf der Frankfurter Buchmesse
Indonesien ist zwar das viertgrößte Land der Welt, aber seine reichhaltige Literatur hierzulande noch ein eher unbekanntes Terrain. Also höchste Zeit, dem Abhilfe zu schaffen. Mit dem Motto „17000 Inseln der Imagination“ wird der südasiatische Inselstaat in Frankfurt versuchen, Einblicke in seine jahrtausendealte Erzähltradition zu geben. Dabei ist die Bandbreite unermesslich groß. Zum einen spielt die Tradition der Märchen und Mythen eine große Rolle, zum anderen ist fast die Hälfte der Bevölkerung jünger als 25 Jahre und vor allem den technischen Neuerungen der Moderne gegenüber sehr aufgeschlossen. Im Gegensatz zu der sehr poetischen, ja lyrischen überlieferten Erzähltradition versucht die junge Literatur, sich mit der Gegenwart auseinander zu setzten. Dass sich dabei auch viele weibliche Stimmen zu Wort melden, zeugt vom Selbstbewusstsein der Frauen in dem mehrheitlich muslimischen Land. Überhaupt - von nur einer indonesischen Literatur zu sprechen, wird dem Land nicht gerecht. Man müsste von rund einem Dutzend verschiedener Literaturen sprechen, da Malaien, Balinesen, Sundanesen oder Javaner jeweils eine lange autonome Geschichte hatten. Wer mehr wissen möchte, kann unseren Vortrag hier nachlesen.

Dienstag 13. Oktober 2015 - 20 Uhr
Buchhandlung Mahr


Die Deutschen und der Dschihad
Als im Verlauf des Ersten Weltkriegs die deutsche Offensive in Frankreich ins Stocken geriet, glaubten die deutschen Militärstrategen ein heiliger Krieg, ausgerufen von den islamischen Völkern, könnte der Westfront Entlastung bringen, da die Engländer ihre Truppen im Westen abziehen müssten. Eine geheime Expedition wurde ausgerüstet, um bis in Afghanistan die Machthaber davon zu überzeugen, einen Freiheitskampf gegen die britischen Kolonialherren zu entfachen. Diesen historischen Hintergrund nahm Steffen Kopetzky auf, um in einem grandiosen historischen Roman von diesem gewagten Abenteuer zu schreiben. Gestartet ist der Trupp deutscher Offiziere mit buntgemischtem Begleitpersonal von Konstantinopel aus, um mit der Bagdad-Bahn nach Vorderasien zu kommen. Auf Kamele umgesattelt, ging es dann durch Wüsten und über Berge unter großen Entbehrungen, verfolgt von britischen und russischen Soldaten, nach Kabul. Hauptfigur des Romans ist der Funker Sebastian Stichnote, für den die Expedition zum größten Abenteuer seines Lebens wird. Kopetzky gelingt es ausgezeichnet historische Fakten mit seiner Fiktion zu verbinden und so spannend zu erzählen, dass sein Roman einen unwiderstehlichen Sog entwickelt.

Mittwoch, 30. September 2015 - 20 Uhr
Pfleghofsaal Langenau


Steffen Kopetzky
„Risiko“

Roman
731 Seiten
Klett-Cotta Verlag
24,95 Euro


Das gehaltene Versprechen
Für die meisten arabischen Länder wurde der Traum vom „Arabischen Frühling“ zum Alptraum. Umso mehr engagiert sich der wunderbare Erzähler Rafik Schami für sein syrisches Heimatland. Er versteht sein literarisches Schaffen als eine Fortführung der großen arabischen Erzähltradition. Sein neuer Roman handelt von dem Versprechen Karims, das er seiner Jugendliebe Sophia gegeben hat, für sie da zu sein, wann immer sie seine Hilfe bräuchte. Denn einst war sie es, die ihm das Leben rettete. Und Sophia erinnert Karim, der im Ausland lebt, an dieses Gelöbnis, da ihr Sohn auf einem Fahndungsfoto abgebildet ist und untertauchen muss. Es ist die Macht der Liebe, die einem Mut und neue Kraft gibt und die ein Leben rettet. Schön, dass Rafik Schami wieder Gast in der Langenauer Martinskirche ist - er wird in diesem Jahr mit dem Preis der evangelischen Stiftung „Bibel und Kultur“ ausgezeichnet.

Montag, 21. September 2015 - 20 Uhr
Martinskirche, Langenau


Rafik Schami
„Sophia oder Der Anfang aller Geschichten“

Roman
480 Seiten
Hanser Verlag
24,90 Euro


„Deep South“ - Ein literarischer Streifzug durch die Südstaaten
„Wer die Nachtigall stört“ gehört zu den meistgelesenen Büchern der Welt – das Erscheinen des verloren geglaubten „Gehe hin, stelle einen Wächter“ ist eine Sensation – und für uns Anlass, der Südstaaten-Literatur einen Abend zu widmen. Denn nicht nur Harper Lee ist ein Kind des Südens, auch andere große Autoren wie William Faulkner, Carson McCullers sowie Zelda und F. Scott Fitzgerald (um nur einige zu nennen) sind hier verwurzelt. Ihnen möchten wir mit diesem Abend ein Denkmal setzen. Begleiten Sie uns auf unserer Reise durch den „Deep South“ und lassen Sie sich von unserer Begeisterung für diese grandiosen Erzähler des zwanzigsten Jahrhunderts anstecken!

Das Flair der Südstaaten
Klug und mit viel Enthusiasmus haben drei Damen der Buchhandlung – Anna Kalmbach, Sandra Kohl-Blum und Angelika Mahr – von den großen Dichtern und den goldenen Jahren der Literatur der Südstaaten erzählt. Als begeisterter Zuhörer fragte man sich, warum habe ich nicht schon längst die Romane von William Faulkner gelesen, endlich von Scott Fitzgerald den „Großen Gatsby“ mit in den Urlaub genommen oder die Bücher von Carson McCullers als große Literatur entdeckt. Anlass für den Abend war das Erscheinen des verschollen geglaubten Romans von Harper Lee „Gehe hin, und stelle einen Wächter“, der ein neues Licht auf die erfolgreiche amerikanische Schriftstellerin wirft. Die drei vortragenden Buchhändlerinnen stellten aber nicht nur die Romane der Autoren vor, mit eingestreuten Zitaten und biografischem Hintergrundwissen wurden die Schriftsteller richtig lebendig und es wurde deutlich, dass trotz der Rassenunruhen und dem krassen Gegensatz von Arm und Reich das Klima in der ersten Hälfte des 20 Jahrhundert für die Literatur sehr gut war.

Donnerstag, 20. August 2015 - 20 Uhr
Buchhandlung Mahr





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Eine Minderheit am Abgrund
Was für ein Glück, dass es uns gelungen ist, die in England lebende Autorin Ursula Ackrill nach Ulm ins DZM einzuladen und als Gast begrüßen zu dürfen. Die promovierte Germanistin mit siebenbürgischen Wurzeln hat fern ab von der deutschen Sprache, aber eben doch auf Deutsch ihren ersten Roman geschrieben. Nicht nur weil es den Tonfall der rumäniendeutschen Minderheit einfängt, bereichert das Buch die Gegenwartsliteratur, es ist einzigartig, wie die angespannte Stimmungslage der Menschen in der Kleinstadt Zeiden, westlich von Kronstadt gelegen, im Jahr 1941 beschrieben wird. Wie in einem Kaleidoskop tauchen in dem Roman die Figuren auf, die eine Rolle in dem kleinstädtischen Leben spielen und dabei den Versprechen der Nationalsozialisten mehr oder weniger auf dem Leim gehen. Einzig Leontine, die „Heldin“ des Romans stellt sich quer wie eine Kassandra, aber auch ihre Warnungen bleiben ungehört.

Montag, 20. April 2015 - 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm


Ursula Ackrill
„Zeiden, im Januar“

Roman
256 Seiten
Wagenbach Verlag
19,90 Euro


Von den Nöten des Jungseins
Nach seinem großen Erfolgsbuch „Der alte König in seinem Exil“, eine Liebeserklärung an den an Demenz erkrankten Vater, erkundet Arno Geiger in seinem neuen Roman „Selbstporträt mit Flusspferd“ nun das Lebensgefühl der jungen Generation. „Man ist erwachsen, wenn man Krisen nicht mehr mit Katastrophen verwechselt“. Es ist in einer zunehmend unverständlicheren Welt immer schwieriger erwachsen zu werden, zumal sich die Hauptfigur des Romans gerade von seiner Freundin getrennt hat. Die Pflege eines Zwergflusspferdes im Garten eines Professors kommt da gerade recht, denn dieses gibt den Rhythmus des Sommers vor. Wäre da nicht die schöne Tochter des Hauses, die ihm den Kopf verdreht und der unbeschwerte Freund, der zu mehr Leichtigkeit rät… Doch der Sommer wird zu Ende gehen und zurückbleiben wird die Suche nach einem eigenen Platz in der Welt.

Mittwoch, 15. April 2015 - 20 Uhr
Pfleghofsaal Langenau


Arno Geiger
„Selbstporträt mit Flusspferd“

Roman
287 Seiten
Hanser Verlag
19,90 Euro

Nichtsdestoweniger
Von Alledem, das uns Buchhändlern so viel Kopfschmerzen bereitet, stand ja in den vergangenen Monaten schon genügend in der Presse. Ich will viel lieber über das Trotzdem schreiben. Denn da ist mehr als ein Fünkchen Hoffnung, weil viele Leser erkannt haben, dass in einem Haus der Bücher - was jede gute Buchhandlung nun mal ist - doch noch immer die besten Entdeckungen warten. Gerade die Empfehlungen, die man dort erhält, bringen einem gute Bücher näher, die man auf keiner Bestsellerliste findet. Mit unserem Literarischen Quartett haben wir glücklicherweise ein Format gefunden, das sich wachsender Beliebtheit erfreut, wenn wir bei unserem Bücherabend mit Leidenschaft unsere Lieblingsbücher vorstellen. Wir als Buchhändler sind immer auch Missionare der guten Literatur. Natürlich leben wir vom Verkauf, freuen uns aber gleichzeitig, wenn wir mit einem lesenswerten Buch einen Käufer glücklich machen können. Auch dieser Bücherfrühling bringt wieder eine Vielzahl an Neuerscheinungen und wir werden für Sie die Rosinen herauspicken.

Das Langenauer Literarische Quartett
lädt zum 41 38. Mal ein
Mittwoch, 25. März 2015 - 20 Uhr
Buchhandlung Mahr


Frauen der 20er und 30er Jahre
In Paris, Berlin, Wien und New York entstand in den 20/30er Jahren eine lebendige, weibliche Kulturszene, die die Kunst, Literatur und Musik maßgeblich beeinflusst hat - die mit Bubikopf und Zigarette ihre eigene Vorstellung von Leben und Liebe verwirklichte. Diese Frauen ließen sich weder von den Folgen des Ersten Weltkriegs, noch von politischen Wirren und den Wirtschaftskrisen daran hindern, ihre eigenen Lebensentwürfe zu verwirklichen. Ganz im Gegenteil - war es doch die von Männern dominierte Welt, die in allen Bereichen zu versagen schien. Selbstbewusst und revolutionär waren diese Frauen, wie sie das bisherige Rollenverständnis der Geschlechter durcheinanderwirbelten. Brigitte Ebersbach hat sich in ihrer gleichnamigen Edition dieser Frauen angenommen, sie dabei in zahlreichen biografischen Buchveröffentlichungen für den Leser wieder entdeckt und so zu einem Verlagsschwerpunkt gemacht.

Donnerstag, 5. März 2015 - 20 Uhr
Buchhandlung Mahr



Kindheit - eine Insel im Meer der Erwachsenen
Inspiriert von der Ausstellung „Gyula das Tauschkind“ liest Thomas Mahr eigene Texte, die jeweils von einem Vierzeiler der Küchenpoesie eingeleitet werden, gelesen von Angelika Mahr. Bernd Weltin ergänzt diesen Abend mit Ausschnitten aus der Weltliteratur.

Familienalltag im Dorf Miljenko Jergovic aus dem Roman „Wahlnusshaus“
--- Andere Völker, andere Sitten Sandor Márai aus den Erinnerungen „Bekenntnisse eines Bürgers“
--- Schrecken des Krieges Joseph Roth aus dem Roman „Radetzkymarsch“
--- Verlust der Heimat Janos Szekely aus dem Roman „Verlockung“

Donnerstag, 19. Februar 2015 - 19 Uhr
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm


Der Reichstag brennt
Mit jedem neuen Kriminalroman den Volker Kutscher im Berlin der ausgehenden 20er und der frühen 30er Jahre spielen lässt, wächst seine Leserschaft. Geroen Rath, der strafversetze Kommissar aus dem Rheinland, ermittelt in dem neuen Krimi „Märzgefallene“ in seinem fünften Fall. Dieser versetzt die Leser in das Jahr 1933 – die Nazis haben die Macht ergriffen und der Reichstag brennt. Rath muss seinen Karnevalsbesuch in Köln unverzüglich abbrechen, denn die Nazis zwingen die Berliner Polizei, bei der Kommunistenhatz tatkräftig mitzumachen. Dabei hat der Kommissar mit den neuen Machthabern gar nichts am Hut und ist völlig ausgelastet in der Ermittlung einer Mordserie, der Veteranen des Ersten Weltkriegs zum Opfer fallen. Volker Kutscher plant seine Krimiserie bis in das Jahr 1937 zu schreiben und wird dabei seinem Kommissar treubleiben. Auch die Leser werden dies sicher tun, denn der Autor schafft es mit seinen Milieuschilderungen perfekt, das Berlin jener Tage einzufangen.

Dienstag, 27. Januar 2015- 20 Uhr
Pfleghofsaal Langenau


Volker Kutscher
„Märzgefallene“

Roman
287 Seiten
Kiepenheuer & Witsch
19,99 Euro